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Konfessionen

Adventisten

Die protestantische Freikirche der Adventisten entstand im 19. Jahrhundert als Erweckungsbewegung in den USA und geht auf den Farmer und baptistischen Laienprediger William Miller (1782-1849) sowie den Sozialreformer und Pastor Joshua V. Himes (1805-1895) zurück. Das „ursprüngliche“ Verständnis eines direkt aus der Bibel entnommenen Evangeliums ist ein zentraler Dreh- und Angelpunkt.

Der Begriff „Adventisten“ ist dem lateinischen „adventus“ entlehnt und bedeutet „Ankunft“. Daraus ergibt sich die Erwartung, dass Jesus als sichtbare Wiederkunft in allernächster Zukunft erscheinen würde.

Unter dem Dach der Adventisten entstanden viele Glaubensgemeinschaften und Splittergruppen – auch in Europa. Eine der größten Gemeinschaften ist die „Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten“, deren auffälligstes Kennzeichen die Feier des siebenten Wochentags („Shabbat“) ist.

Apostoliker

Die konfessionellen Apostolischen Gemeinschaften verstehen sich als evangelische sowie katholische Freikirchen.

Die Katholisch-Apostolische Kirche entspringt einer christlich religiösen Tradition, die um 1831 in Schottland entstand und sich später auf Deutschland und die Vereinigten Staaten ausbreitete.

Die Protestantisch-Apostolische Kirche ist eine Abspaltung der Neuapostolischen Kirche und hat ihren Ursprung in den katholisch-apostolischen Gemeinden.

Grundlage der 1904/05 in Wales gegründeten evangelischen Apostolischen Kirche ist die Heilige Schrift als höchste Autorität. Sie ist allein das unfehlbare Wort Gottes.

Der Begriff „apostolisch" bezieht sich auf die Rolle der zwölf Apostel. Die Mitglieder aller apostolischen Kirchen versuchen die Ur-Praktiken des Glaubens und der Führung des Christentums des 1. Jahrhunderts nachzuahmen. Neben den Apostolischen Kirchen im Vereinigten Königreich und den USA zählt die „Apostolic Church Nigeria“ zu den größten der Welt.

Baptisten

Als Baptisten werden Mitglieder einer evangelischen Konfessionsfamilie bezeichnet, zu deren besonderen Merkmalen die ausschließliche Praxis der Gläubigentaufe (ab dem 16. Lebensjahr) ebenso gehört wie die Betonung der Ortsgemeinde, die für ihr Leben und ihre Lehre selbst verantwortlich und frei von staatlicher Einmischung oder hierarchischem Gemeinwesen sind. Die Mitglieder setzten sich vehement für uneingeschränkte Glaubens- und Religionsfreiheit ein. Die baptistische Missionierungsbewegung war vor allem in Indien, Afrika und der Karibik tätig.

Zurückgehend auf die Wiedertäufer des 16. Jahrhunderts in den Niederlanden und England, auf die sich heutige Baptisten überwiegend berufen, entstanden bereits im Jahr 1638 die ersten amerikanischen Baptistengemeinden im späteren Bundesstaat Rhode Island.

Die American Baptist Churches der USA haben über 5.000 Kirchengemeinden und eine Millionen Mitglieder.

Buddhisten

Der Buddhismus gehört mit knapp 500 Millionen zu den größten und ältesten Weltreligionen. Er unterscheidet sich als „Erfahrungsreligion“ wesentlich von den „Glaubensreligionen“ wie Christentum, Judentum oder Islam.

Nach Buddha haben Erfahrungen und Geschehnisse ihre Ursachen nicht nur in diesem Leben, sondern auch in früheren Existenzen. Entsprechend wirken Gedanken, Rede und Handlung auch in die Zukunft. Das Karma-Prinzip beruht auf der Tatsache, dass man im Leben das erhält, was man gibt.

Wer den Weg des Buddha geht, verpflichtet sich die fünf Silas einzuhalten: Kein Lebewesen zu töten oder zu verletzen; Nichtgegebenes nicht zu nehmen; Keine unheilsamen sexuellen Beziehungen zu pflegen und sich im rechten Umgang mit den Sinnen zu üben; Nicht zu lügen oder unwahr zu reden; Das Bewusstsein nicht durch berauschende Mittel zu trüben.

Der Buddhismus kennt viele Schulen, Zweige, Lehren und Formen.

Ehemalige religiöse Orte

Die ursprünglich einmal als Kirchen errichteten oder temporär als Kirchen genutzten Bauten dienen heute sehr unterschiedlichen Zwecken. Es gibt viele Gründe, warum die Gebäude heute neue Eigentümer und Funktionen erhielten: angefangen von Kapazitäts- und Raummangel, Repräsentationsverlust, Abwanderung und Änderung der ethnischen Zusammensetzung der Bewohner von Quartieren, bis zu finanziellen Problemen durch den Rückgang von spendenden Gemeindemitgliedern. In den Gebäuden befinden sich heute u.a. Hotels, Ausstellungsflächen, Theater, Schulen, Restaurants und sogar Waschsalons. Einige dieser Bauten stehen für längere Zeit leer und zum Verkauf.

Dennoch sind bei vielen dieser ehemaligen Kirchen die kulturellen und stadtgeschichtlichen Gegebenheiten von Bedeutung. Sie zeigen nach wie vor – neben den unterschiedlichen Baustilen – Netzwerke von Gläubigen, Identitäten und einstige Migrationsströme, die den Großraum von Los Angeles bis heute mit definieren.

Episkopalisten

Die Episkopalkirche ist eine Mitgliedskirche der Anglikanischen Gemeinschaft vornehmlich in den Vereinigten Staaten und darüber hinaus in sechszehn weiteren Ländern Mittel- und Südamerikas sowie Europas. Sie ist eine der ältesten Kirchen auf dem Gebiet der heutigen USA und geht auf das Jahr 1607 zurück. Deren Mitglieder folgen sowohl katholischen (Verehrung von Heiligen, Gottesdienst-Praxis) – teilweise orthodoxen – als auch protestantischen Glaubenspraktiken und Liturgien. Im Dreiklang von Evangelismus, Versöhnung und Schöpfungspflege sollen „alle Menschen zur Einheit mit Gott und untereinander in Christus“ aufgerufen sein.

Mit 1,8 Millionen gehört die Jesus-Bewegung heute zu den eher kleinen amerikanischen Kirchengemeinschaften und hat ihren Verwaltungssitz in New York. Durch viele Reformen seit 1769 erlaubt die Episkopalkirche u.a. Frauen im Priesteramt und segnet und verheiratet gleichgeschlechtliche Paare.

Foursquare Church

Die Foursquare Gospel Church ist eine protestantisch-evangelikale Kirchengemeinschaft, die sowohl mit den Methodisten als auch mit der Pfingstbewegung verwandt ist. Dieser 1922 von der kanadischen Schwester Aimee McPherson gegründeten Abspaltung, gelang es innerhalb von einem Jahrzehnt sehr bekannt zu werden, denn McPherson leistete Pionierarbeit bei der Nutzung von Rundfunk-Massenmedien für die Verbreitung sowohl von Gottesdiensten als auch von Spendenaufrufen. Sie professionalisierte in ihrer Megakirche die visuellen und bühnentechnischen Elemente. So wurden ihre wöchentlichen Predigten zu Shows mit zehntausenden Teilnehmern im Angelus Temple.

Daneben war den Mitgliedern der Kirche die Wohltätigkeitsarbeit wichtig mit der Devise: „wahres Christentum ist nicht nur gut zu sein, sondern auch Gutes zu tun"

Für die Gemeindemitglieder ist die Ausübung ihrer Religion der kontinuierliche Prozess und Ausdruck des spirituellen Wachstums.

Heilsarmee

Die Heilsarmee ist ein evangelischer Teil der universellen christlichen Kirche. Als Freikirche mit ausgeprägter sozialer Tätigkeit ist die Mission, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und in seinem Namen ohne Diskriminierung den menschlichen Bedürfnissen zu begegnen.

Gegründet von William Booth im Jahr 1865, der von der Kanzel in die Straßen Londons ging, um Arme, Obdachlose, Hungrige, Mittellose und Straftäter zu erreichen, sie zu unterstützen, und um das Christentum zu predigen, verbreitete sich sein Konzept ab den 1880er Jahren schrittweise über die ganze Welt und wurde zu einer internationalen Bewegung. Heute ist sie in 131 Ländern auf allen Kontinenten vertreten.

Ursprünglich als Freiwilligen Armee bezeichnet übertrug Booth seiner Bewegung ab 1878 den Namen „Heilsarmee“. Eingeteilt in uniformierte Dienstgrade, vergleichbar einer Armee, werden alle aktiven Mitglieder als „Soldaten Christi“ bezeichnet und verkünden die „Botschaft von Gottes Heilung und Hoffnung“.

Jehovas Zeugen

Jehova ist im Tanach, der hebräischen Bibel, der Eigenname Gottes.

Die christliche Gemeinschaft der Zeugen Jehovas speist Ihren Glauben aus einer eigenen Auslegung der Bibel. Jesus Christus spielt eine zentrale Rolle, er ist das einzige von Gott erschaffene Geschöpf, durch dessen Tod die Menschen Vergebung von Sündenschuld erlangen können. Die Dreifaltigkeitslehre und die Vorstellung einer Hölle werden abgelehnt. Gleiches gilt für den Militärdienst. Im Zentrum steht die ausgeprägte Missionstätigkeit. Es werden weder religiöse Feiertage begangen noch Geburtstage gefeiert.

Die Bewegung ging aus der „Zion’s Watchtower Tract Society“ (1881) und der späteren „International Serious Bible Students Association“ (1910) in den USA hervor, die im ausgehenden 19. Jahrhundert von Charles Taze Russell (1852-1916) gegründet wurde und letztlich eine Abspaltung der Adventisten ist. Seit 1931 verwendet die Gemeinschaft die Eigenbezeichnung „Jehovas Zeugen“. Verbreitet ist die Religionsgemeinschaft in 240 Ländern. Von den insgesamt 8.5 Millionen Mitgliedern weltweit praktizieren in USA etwa 1.2 Millionen.

Juden

Die jüdische Religion ist die älteste der monotheistischen und abrahamitischen Religionen. Sie hat eine Geschichte von mehr als 3.500 Jahren, in denen sie sich entwickelt hat. Die jüdische Eingottlehre wird als „ethischer Monotheismus“ bezeichnet: „Gott ist im Judentum Inbegriff ethischen Wollens.“
Historisch wird zwischen aschkenasischem, mizrachischem und sephardischem Judentum unterschieden. Seit dem Durchbruch der jüdischen Aufklärung im 19. Jahrhundert gibt es zusätzlich religiöse Unterteilungen in Reformjudentum, konservatives und orthodoxes Judentum mit verschiedenen Strömungen. Die jüdische Kultur steht in starker Wechselwirkung zu den Kulturen, in denen die jeweilige jüdische Gemeinschaft ihr kulturelles Leben entfaltet, so dass sie kaum isoliert betrachtet werden kann. Dabei spielt die Religion eine unterschiedlich große Rolle. In den USA leben – je nach Zählung – etwa 8 Millionen Juden.

Katholiken

Die römisch-katholische Kirche – vom griechischen katholikós: „das Ganze betreffend“ – ist die größte Kirche innerhalb des Christentums. Weltweit bezeichnen sich 1,35 Milliarden Menschen als Katholiken.

Die Spaltung der katholischen Kirche in Ost- (byzantinisch-orthodox) und Westkirche (römisch-katholisch) im Jahr 451 und dem Morgenländischen Schisma von 1054 ging ursächlich auf kulturelle Unterschiede zwischen Griechen und Römern zurück.

Der Papst ist Stellvertreter Jesu Christi, Bischof von Rom und das Oberhaupt. Erster Papst war der Apostel Petrus – zurzeit hat der 266. Papst das Amt des Pontifex Maximus inne.

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962) bestimmt heute die Glaubensinhalte der katholischen Kirche.
Etwa ein Viertel der US-Amerikaner ist katholisch. Die höchsten Anteile von Katholiken an der Gesamtbevölkerung finden sich im Nordosten sowie im Südwesten des Landes. Diese Verteilung der katholischen Bevölkerung ist vor allem auf verschiedene Einwanderungswellen ab dem 19. Jahrhundert zurückzuführen, im Nordosten auf Deutsche, Iren, Polen und Italiener, im Südwesten auf Hispanics.

Lutheraner

Die Lutheraner sind ein Zweig der Protestanten und beziehen sich auf die Reformation von Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560).

Lutherische Kirchen fokussieren sich in der Regel auf die Kindertaufe, lehnen aber auch Taufen kurz vor der Konfirmation oder im Erwachsenenalter ausdrücklich nicht ab. Abendmahlsgottesdienste werden in vielen Kirchen regelmäßig in der Form der „Deutschen Messe“ gefeiert, die auf die Liturgiereform durch Martin Luther aus dem Jahr 1526 zurückgeht. Das Symbol der Kirche ist die „Lutherrose“.

Mit 85 Millionen Mitgliedern sind die Lutheraner weltweit verbreitet. Neben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland haben die USA mit der Evangelical Lutheran Church in America, der Missouri-Synod, die von sächsischen Einwanderern gegründet wurde und der Wisconsin Evangelical Lutheran Synod sowie Freikirchen viel Einfluss auf das religiöse Geschehen. Die älteste existierende Gemeinde ist die Zion Church of the City of Baltimore, die seit 1755 ohne Unterbrechung in den USA Gottesdienste am selben Ort in deutscher Sprache abhält.

Methodisten

Die Methodistische und Wesleyanische Kirche ist in der Familie der protestantischen Religionsgemeinschaften zuhause. Sie entstand 1729 in Oxford durch die Brüder John und Charles Wesley, die sich an der Universität mit Gleichgesinnten „zum Gebet, zum Bibelstudium und zur frommen Züchtigung“ trafen. Da die Studentengruppe durch disziplinierte, systematische Zeiteinteilung und eine methodische Lebenseinstellung auffiel, wurden sie von den Kommilitonen als „Methodisten“ bezeichnet. 1734 wanderten die Brüder Wesley nach Nordamerika aus und nahmen ihren Glauben dorthin mit.
Im Unterschied zu anderen Protestanten basiert die Theologie der Methodisten nicht auf Lehren und Meinungen, sondern auf Gesinnung und Lebensführung. Geistig weisen die Methodisten Ähnlichkeiten zu anderen Gemeinschaften auf: zum Episkopalismus, zur Heilsarmee und zur anglikanischen Kirche. 1968 vereinten sich die Methodistischen Kirchen zur „United Methodist Church“. Von den 12.7 Millionen Mitgliedern weltweit leben knapp 6.5 Millionen in den USA.

Mormonen

Mormone ist der Dachbegriff aller Mitglieder der verschiedenen Zweige und Abspaltungen, die aus der christlichen Gründungsbewegung von Joseph Smith jr. im Jahr 1830 in Fayette im US-Bundesstaat New York hervorgegangen sind. Die größte und sichtbarste Gemeinschaft bildet die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, deren heutiger Hauptsitz in Salt Lake City im Bundesstaat Utah ist. Bekannt waren die Mormonen für Intoleranz gegenüber anderen Religionen. Sie verstehen sich als die einzig wahre Kirche auf der Erde, die die Fülle des Evangeliums Jesu Christi und damit auch die geistliche und personelle Vollmacht hat, im Namen Gottes zu sprechen. Die Radikalität der Kirche, die Doktrin sowie die verpflichtende Missionierung sorgten für eine jahrzehntelange Verfolgung in den USA. Der verbreiteten Polygamie, die erst 1904 abgeschafft wurde, folgten strenge Gesetze der Keuschheit. Bis heute gilt ein Verbot von Alkohol, heißen Getränken wie Kaffee und Tee, Tabak und jedweder Suchtmittel.

16 Millionen Mormonen zählen sich weltweit zugehörig, von denen knapp die Hälfte in den USA leben. Nach Protestanten und Katholiken – und gleichauf mit dem Judentum – ist diese Konfessionsgruppe dort drittgrößte Glaubensgemeinschaft.

Nicht-Konfessionsgebundene

Bei den konfessionsungebundenen Bauten handelt es sich um kirchliche oder kirchenähnliche Einrichtungen, die von religiösen und transzendenten Splittergruppen (u.a. Swedenborgianern, Prosperity, The Third Culture, Hillsong, Iglesia ni Cristo, Agnostiker) genutzt werden. Trans- und interkonfessionelle Gemeinschaften, deren Glaubensbekenntnisse sich aus unterschiedlichen religiösen und spirituellen Quellen speisen, sind in den USA zahlreich zu finden.

Die entsprechenden Räume werden für Bibelstunden, Gottesdienste, Gebete, Vorträge und Wohltätigkeitsveranstaltungen genutzt. Sie sind teilweise auch Proben-, Aufführungs- und Konzerträume u.a. für Gospel-Chöre und Bands oder dienen für Festlichkeiten.

Bei manchen Einrichtungen wird unter dem selbstentwickelten Motto agiert: „Mit und ohne Bekenntnis; Keine Religion; Keine Schuldgefühle; Unsere Wahrheit.“

Orthodoxe

Der Begriff orthodox ist der altgriechischen Sprache entlehnt und bedeutet in seiner Übersetzung „die rechte Lehre“. Nach den Spaltungen der katholischen Kirche zwischen 431 (Konzil von Ephesus) und 1054 (Großes Schisma) in Ost- (byzantinisch-orthodox) und Westkirche (römisch-katholisch) sind sie heute insbesondere in Südost- und Osteuropa, im Orient und in Äthiopien zu finden.

Zusammen bilden die verschiedenen orthodoxen Kirchen, obwohl es autonome und stark nationalgeprägte Gemeinschaften sind, mit rund 300 Millionen Angehörigen die zweitgrößte christliche Kirche der Welt.
Die Orthodox Church in America vereint die Kirchen in den USA, Kanada und Mexiko. Durch russisch-orthodoxe Missionare im 18. Jahrhundert, die in der damals noch russischen Kolonie „Aliaska“ wirkten, gehörte ein Teil der Bevölkerung, nach dem Verkauf Alaskas an die USA im Jahr 1867, dieser Glaubensrichtung an. Im späten 19. Jahrhundert kamen russische Exilanten-Gemeinden in Kalifornien und an der gesamten Ostküste hinzu. Die autonom verwaltete Kirche in den USA ist russisch-orthodox geprägt und steht in Konkurrenz zu den griechisch-orthodoxen Gemeinden.

Pfingstler

Die Pfingstkirche ist eine evangelische Gemeinschaft, die weltweit mehrere hundert Millionen Mitglieder aufweist.

Der namentliche Verweis auf das Pfingstfest, das an die im Neuen Testament erwähnte „Ausgießung des Heiligen Geistes“ in der Jerusalemer Urgemeinde erinnert, ist der zentrale Glaubenspunkt. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts traten nach Teilnehmerberichten in Wales und mehrfach in den USA während verschiedener Gottesdienste Phänomene auf, die den Heiligen Geist sichtbar werden ließen. Die als zweites Pfingsten bezeichneten Ereignisse schufen eine neue Gemeinschaft von Gläubigen. Heilungen, Prophetie, Glaubenstaufe und das Sprachgebet sind nach dem Eigenverständnis Ausdrücke der Wirkung des Heiligen Geistes. Politisch setzen sich Vertreter der Pfingstgemeinden besonders für Frauenrechte und Rechte von Benachteiligten ein. Eine ausgeprägte Missionstätigkeit sorgt nach wie vor für starken Zulauf der Bewegung. 5% der US-Amerikaner zählen sich der Pfingstbewegung zu.

Presbyterianer

Der Name ist dem altgriechischen Wort „presbýteros“ entlehnt und bedeutet: Älterer. Die presbyterianischen Kirchen sind der größte Zweig der evangelisch-reformierten Kirchen mit Ursprung in Schottland. Deren Kirchenlehre leitet sich vom französischen Reformator Johannes Calvin ab. Die schottischen Reformatoren John Knox (1514-1572) und Andrew Melville (1545-1622) übernahmen viele seiner Lehren.

Presbyterianische Gemeinden sind Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen und weltweit zu finden, insbesondere im englisch-sprachigen Raum.

Auswanderer aus Schottland, England und Irland gründeten 1706 in Philadelphia die erste presbyterianische Kirche. Im frühen 20. Jahrhundert kristallisierte sich die presbyterianische Vision für Kirche und Dienst in sechs großen Zielen der Kirche heraus: „der Verkündigung des Evangeliums; der Schutz, die Pflege und die geistliche Gemeinschaft; die Aufrechterhaltung der Gottesverehrung; die Bewahrung der Wahrheit; die Förderung sozialer Gerechtigkeit; und die Ausstellung des Himmelreichs für die Welt“.

Heute ist die „Presbyterian Church USA“ mit mehr als zwei Millionen Mitgliedern die größte presbyterianische Kirche.

Protestanten

Offiziell wird der Begriff protestantisch seit dem Jahr 1529 verwendet und ummantelt alle christlichen Konfessionen, die sich ausgehend von Deutschland im Jahr 1517 der Reformation von Martin Luther angeschlossen haben. Die rund 900 Millionen Mitglieder sind in den acht großen protestantischen Gemeinschaften versammelt.

Nach der letzten Umfrage im Jahr 2020 zählen sich rund 45,6 Prozent der US-Amerikaner einer protestantischen Glaubensgemeinschaft zu.

Die protestantische Religion bildet eine Konstante in der amerikanischen Gesellschaft. Daher spricht man von Zivilreligion, denn der Anteil der politischen Kultur lässt das sich ständig wandelnde demokratische Gemeinwesen funktionieren. Die Kirchengangshäufigkeit hat sich von 1939 bis heute nicht verändert. Die christlich-protestantische Ideologie definiert bis heute die amerikanische Nation und deren Wertvorstellungen wirken sich in der Vermischung mit säkularen und gesellschaftlichen Motiven auf das private, soziale, kulturelle und politische Leben aus.

Storefront Church

Die Storefront Churches sind spirituelle und informelle Orte, entstanden in den USA zur Zeit der „Großen Migration“, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als etwa 6 Millionen Afroamerikaner aus den ländlichen Gebieten der Südstaaten in die Städte der nördlichen Bundesstaaten abwanderten.

Der Charakter der Storefront Churches, die sich in leerstehenden Ladengeschäften oder Warenlagern etablierten, zog viele Pastoren, Priester und Laienprediger ohne formale theologische Ausbildung an. Im Mittelpunkt stand die Person des Predigers und dessen Ansprache in verständlichen Worten und Geschichten. Sie erreichte Menschen, die ähnliche Überzeugungen, vergleichbare Schicksale hatten und deren ethnische, religiöse, soziale und kulturelle Hintergründe ähnlich waren. Man kam zusammen, um zu beten und sich gegenseitig emotional und sozial zu unterstützen.

Storefront Churches sind heute nicht nur schwarz und urban – viele wurden in lateinamerikanisch und asiatisch dominierten Vierteln sowie in ärmeren ländlichen Gemeinden gegründet und werden überwiegend in Baptisten-, Heiligkeits-, Pfingst- oder Spiritualistenkirchen kategorisiert. Die Kirchen fallen oftmals durch aufwendige Außenbeschilderung auf, die die Vitalität und kulturelle Vielfalt spiegeln sollen, obwohl die Innenräume optisch eher spärlich sind.

United Church of Christ

Die Vereinigte Kirche Christi (UCC) ist eine Kirche in den USA, die 1957 durch die Verschmelzung der Evangelisch-reformierte Kirche (Evangelical and Reformed Church) und der Kongregationalistische christliche Kirchen (Congregational Christian Churches) entstand. Vier Begriffe bilden den Kern dieser protestantischen Gemeinschaft, die sich auf deutsche und ungarische Einwanderer beruft: christlich, reformiert, kongregationalistisch und evangelisch. Darin steckt die Tradition der Urkirche; das Brechen der Macht der katholisch päpstlichen Kirchenführer und die Hinwendung zur Reformation, zu Luther, Calvin, Zwingli und Hus; die Unabhängigkeit der einzelnen Gemeinden in wichtigen Entscheidungen; und die Union aller protestantischen Kirchenfamilien nach deutschem Vorbild. Die Evangelisch-reformierte Kirche war die Kirche der deutschen Einwanderer in die USA und stellte die amerikanische Spielart der Evangelischen Landeskirche in Preußen dar.

Die UCC war die erste christliche Gemeinschaft, die sich gegen die Sklaverei aussprach und bereits vor 160 Jahren die Ordination von Frauen zuließ. Mit heute über 800.000 Mitgliedern ist die UCC eine kleine Kirche.

Weitere religiöse Orte

Tenrikyō Japanese Church

Tenrikyō ist eine monotheistische neureligiöse Bewegung, die aus dem japanischen Shintōismus hervorgegangen ist. Gegründet Mitte des 18. Jahrhunderts von einer erleuchteten Bäuerin aus der Präfektur Nara wird die Bewegung als Sekte bezeichnet.

Vom Japanischen ins Deutsche übersetzt bedeutet Tenrikyō (Tenri Ō no Mikoto) Religion oder Herr der göttlichen Weisheit. Mit 4 Millionen Anhängern weltweit (Japan, Korea, Taiwan, China, Nord- und Südamerika, Europa) betreibt die Gemeinschaft der Tenrikyō mittlerweile neben Tempelanlagen verschiedene soziale und kulturelle Einrichtungen, zu denen ein Verlag, eine Bibliothek, ein Museum, eine Universität, ein Krankenhaus sowie ein Waisenhaus gehören.

 

Guru Ram Das Sikh Ashram und der Hollywood Sikh Temple

sind Orte der spirituellen Praxis in indischer Yoga-Tradition.

Die Sikh-Gemeinschaft ist eine im 15. Jahrhundert entstandene monotheistische Religion, die auf den Gründer Guru Nanak Dev zurückgeht. Die im Punjab gegründete Religionsgemeinschaft wird weltweit als Sikhismus bezeichnet und hat heute rund 26 Millionen Anhänger, wovon die Mehrheit in Indien lebt.

 

Thien Hau Taoist Temple

Der Thien Hau ist ein taoistischer, chinesischer Tempel, der der Ozeangöttin Mazu gewidmet ist. Er ist eines der beliebtesten Orte für Gottesdienste für asiatische Bewohner in Los Angeles.

Der Daoismus (Taoismus) ist eine Weltanschauung, Lehre und Philosophie und entstand bereits im Jahrtausend vor Christus Geburt. Daodejing (Tao-te-king) des Lao-tse war Namensgeber. Der Daoismus zählt zu den „Drei Lehren“ (Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus) und wird als eigenständige Religion angesehen.

 

Church of Scientology

Scientology ist eine neu-religiöse, umstrittene Bewegung, deren Lehre auf Schriften des US-amerikanischen Schriftstellers L. Ron Hubbard (1911-1986) zurückgeht. In ideeller Hinsicht sind ihre Lehre und Praxis von szientistischen und psychotherapeutisch anmutenden Komponenten geprägt, die später um transzendente Aspekte erweitert wurden. Die in den USA anerkannte Religionsgemeinschaft wird in vielen anderen Ländern als Unternehmen oder Sekte eingestuft. In Deutschland wird die Scientology Kirche vom Verfassungsschutz beobachtet, weil sie u.a. das demokratische Rechtssystem ablehnt. 

 

Indonesian Muslim Communication Center

Im Jahr 2017 kaufte die Indonesia Muslim Foundation Los Angeles (Imfola) das Gebäude einer ehemaligen Kirche. Das historische Gebäude aus dem Jahr 1920 durfte durch Denkmalschutzauflagen zunächst nicht verändert werden und zeigt den Zustand mit Licht-Kreuz auf der Turmplattform. Das ist mittlerweile abmontiert worden. Geplant sind nun zwei Minarett-ähnliche, konische Aufstockungen mit einem Halbmond und Stern an der Spitze. Die ehemalige Kirche wurde in At-Thohir-Moschee umbenannt.

Neben einem großen Gebetsraum beherbergt das Gebäude eine Schule, eine Studienzentrum für Erwachsene und Räume für Freizeitaktivitäten.

 

Masjid Umar Ibn Al-Khattab Moschee

Die Masjid Omar ibn al-Khattab war die erste Moschee in Kalifornien, die speziell als Moschee entworfen und gebaut wurde. Die Gebäudeensemble befindet in unmittelbarer Nachbarschaft vom Campus der University of Southern California (USC) und wurde 1994 eingeweiht.

Die Moschee ist Teil der Omar Ibn al-Khattab Foundation, einer 1982 gegründeten gemeinnützigen muslimischen Organisation mit Sitz in Los Angeles. Die Moschee ist derzeit eine der wenigen Moscheen im Bezirk Los Angeles mit einem traditionellen Minarett und einer grünen Kuppel, die zu einem architektonischen Wahrzeichen wurde. Neben dem Gebetsraum dient die Moschee als Gemeindezentrum für Muslime und Nicht-Muslime mit Studienräumen, einer Mehrzweckhalle und Klassenzimmern.

 

Konko Church

Konkō-kyō ist eine Shintō-Sekte und eine unabhängige Bewegung, die ihren Ursprung im Shinbutsu-Shūgō-Glauben hat. Die Mitglieder verehren in erster Linie den Geist und die Energie, die durch alle Dinge fließen.  Die Sekte wurde 1859 in Japan von dem Bauern Bunjirō Kawate (1814-1883) gegründet. Er glaubte, dass er von der Gottheit ernannt wurde als Vermittler zwischen Gott und Mensch. Der Mediator nimmt die Schmerzen und Leiden seiner Anhänger auf und überträgt sie an Gott.  Der Glaube beruht auf individuellen religiösen Erfahrungen und zielt auf die Heilung von Krankheiten oder geistige Erlösung ab. Weltweit gibt es rund 450.000 Anhänger.